Aus dem Schulalltag

C’était très « Fort » - Französisch-Schülerinnen und -Schüler der GES besuchen das Elsass

Während das Fort Schoenenbourg - die erste große Verteidigungsanlage rund 40 km Luftlinie nördlich von Straßburg - für viele Franzosen eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Elsass ist, kennt es so mancher Baden-Württemberger nicht.

Als Tiefpunkt in den deutsch-französischen Beziehungen darf der deutsche Angriff auf Frankreich im 2. Weltkrieg jedoch nicht aus dem Gedächtnis geraten. Ein Grund mehr für die Französischfachschaft der Graf-Eberhard-Schule, mit 51 Schülerinnen und Schülern diese Verteidigungsanlage zu besuchen. Beindruckend war einerseits das französische „Génie“, die Ingenieurskunst unserer Nachbarn mit Blick auf die bis in kleinste Detail durchdachte Konstruktion der Anlage: Eine raffinierte Lüftungsanlage, ein effizientes Dieselkraftwerk mit Wärmerückgewinnung u.a. für elektrisches Licht und Heizung, frisches Wasser aus tiefen Brunnen, ein ausgeklügeltes Abwassersystem sowie ein weitläufiges Schienennetz für den Materialtransport in 30 Metern Tiefe, was alles auch heute noch funktioniert. Andererseits freuten wir uns auch über diejenigen Räume, die die französische Lebensart widerspiegeln: Ein Weinkeller mit vielen Weinfässern, eine für damalige Verhältnisse (1930er) sehr moderne Küche mit elektrischem Kartoffelschäler und einer modernen Kaffeemaschine (frz. „Percolateur“). Dazu riesige, thermisch isolierte Kannen für Kaffee sowie gewaltige Dampfdruckkochtöpfe und einen elektrischen Backofen, um die 620 Soldaten und Offiziere zu versorgen. Stolz und Begeisterung hierüber war bei unseren elsässischen „Guides“ deutlich spürbar. Nach über 1,5 Stunden Führung unter Tage bei 12 °C hatten die Schülerinnen und Schüler dann aber auch genug und freuten sich über Wärme und Tageslicht, als sie wieder oben waren.

Nach einem Zwischenstopp bei einem großen französischen Supermarkt zwecks Essenspause fuhren wir schließlich nach Haguenau, unserem zweiten Ziel. Die Besichtigung dieses beschaulichen Städtchens mit modernem Bahnhof, etwas Fachwerk und viel rotem Sandstein war ein schöner Ausklang unseres Ausflugs. Könnte man die Gedanken in den Schülerköpfen lesen, so wäre vermutlich zu hören: Schade, dass es nun wieder ein Jahr dauern wird bis zum nächsten Besuch im Elsass!

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